Schaeffler-GBR zur Europawahl

Gemeinsam für ein starkes und zukunftsfähiges Europa

04.06.2024 | Zur kommenden Europawahl weist der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Uli Schöpplein auf die Gefahren des politischen Extremismus für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Region Europa hin und ruft zur Wahl Europa-bejahender Parteien auf.

Uli Schöpplein, am 9. Juni findet die Europawahl statt. Inwieweit ist Schaeffler vom Ausgang dieser Wahl betroffen?

Schaeffler ist ein internationales Unternehmen, mit vielen Werke in Europa. Die Entscheidungen im Europaparlament wirken sich darauf aus, ob Europa wettbewerbsfähig bleibt oder den Anschluss verpasst, beispielsweise durch Subventionen und durch Handelsabkommen, welche mit Drittstaaten abgeschlossen werden. Insgesamt hat die EU bei solchen Verhandlungen mehr Gewicht als die einzelnen Staaten, kann also auch bessere Bedingungen für ihre Mitglieder schaffen – Wenn sie mit einer Stimme spricht.

Ein geeintes Auftreten ebnet also den Weg zu besseren Bedingungen. 

Richtig. Je einheitlicher die Europäische Union auftritt, desto eher bleiben ihre Mitglieder auch wettbewerbsfähig. Parteien, die allein nationale Interessen vertreten und sich technologisch wenig vorwärtsgewandt zeigen, schwächen also letzten Endes unseren Fortschritt. Das ist vor allem in Deutschland deswegen problematisch, weil wir eine große Exportnation sind. Außerdem stehen solche Parteien oft auch für den Rückbau guter Arbeitsbedingungen und des Sozialsystems, schwächen also vor allem die Arbeitnehmer*innen.

Wie steht es um die Mitsprache der Beschäftigten im Betrieb?

Stark rechte Parteien haben ein Programm, das den Wohlhabenden dient. Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer*innen wird hingegen geschwächt, aber auch die Mitbestimmung im demokratischen System gerät in Gefahr. Zum Beispiel können viele Aussagen als ausländerfeindlich gewertet werden, Bürger*innen mit Migrationshintergrund werden abgewertet und Menschenrechte angezweifelt. Da ist nicht nur humanistisch verwerflich, es gefährdet auch die europäische Wirtschaft, deren Mitgliedsstaaten aufgrund des Fachkräftemangels auf Zuwanderung angewiesen ist. Hinzu kommt, dass Schaeffler in Deutschland vor allem für den europäischen Markt produziert und somit auf eine wirtschaftlich und politisch starke Europäische Union angewiesen ist. Als Betriebsrat, Gewerkschafter und demokratischer Bürger rufe ich dazu auf, gemeinsam Demokratie und Europa zu wählen: Leisten wir gemeinsam einen Beitrag für ein starkes und zukunftsfähiges Europa.

Von: Agnes Conrad

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